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 Betreff des Beitrags: Eine kleine Anekdote
 Beitrag Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 21:07 
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Administrator

Registriert: Mi 27. Apr 2011, 00:13
Beiträge: 75
Warum jedes gekaufte Siegelchen ein Sargnagel für Might and Magic Heroes Kingdoms ist.

Ubisoft in seiner grenzenlosen Weisheit hat ihn uns gebracht: Den Laden.
Einst ersonnen um schwächeren Spielern, vor allem denen, die keine 5 Euro im Monat für ein Abo übrig haben, die Möglichkeit zu geben den großen Unterschied zu den anderen Spielern, vor allem denen, die ein Vermächtnis haben, auszugleichen, ist der Laden nun vor allem eines: ekelerregend.

Mit genügend Geldeinsatz ist man nur (noch) einer einzigen kleinen Restriktion im Spiel unterworfen, nämlich der Zeit die es dauert, bis ein Gebäude fertig ist. Alles andere kann ums perverseste umgangen werden. Wer sich nicht scheut den Geldbeutel aufzumachen und mit großen Händen den Mammon in die kreisrunde Geldöffnung des Publishers zu schieben, der kann sich schier unbegrenzte Vorteile erkaufen.

Ein einst gelungenes Spiel steht nun am Rande seiner Explosion. Wie ein sterbender Stern saugt Ashan immer schneller immer mehr Geld aus seinen zahlungswilligen Königen um dann in absehbarer Zukunft von grauer Seuche befallen zu zerplatzen. Einige Wenige geben diesem unheilvollen Prozess den Schub, den er benötigt. Was nicht durch eigenes Können zu bewerkstelligen ist, wird einfach erkauft. Ungeliebten Nachbarn setzt man einen Berg kostenloser Truppen aus einem Relikt vor die Nase, angeführt von einem Helden, der so dominante Werte hat, dass jegliche Simulatoren bei dem Versuch scheitern sie zu berechnen.

Die Ansage unseres Betreibers ist klar: Willst du oben sein, dann gib uns Geld. Eine Formel, die einfacher nicht sein könnte um alle glücklich zu machen
Erfolg des Spielers = Geld des Spielers = Geld des Konzerns = Erfolg des Konzerns.
Sehr plausibel, einfach und vor allem wirtschaftlich.
Unbestreitbar ist, dass nichts in diesem Leben umsonst ist. Jeder muss zusehen wo er bleibt und irgendwo muss das Geld zum Überleben ja her kommen. Entweder macht man sich Mühe und erarbeitet ein zukunftssicheres Konzept, dass auch langfristig regelmäßig Geld in die Taschen spült. Oder aber man verkauft unbegrenzte Vorteile. Irgendjemand wird sie schon nutzen. Irgendjemand wird keine moralischen Bedenken dabei haben die eigenen Defizite durch Geld aufzuwiegen. Für irgendjemanden wird der persönliche Erfolg in einem Spiel mehr Wert sein als sein Geld. Und genügend dieser Irgendjemande schaufeln genug Geld in die klammen Kassen des Weichwarenherstellers, um "rentabel" zu sein.
Ob das auch so bleibt? Immerhin dürfte ein nicht unwesentlicher Teil im Rechnungskonzept noch der Posten der Blöden sein, die Monat um Monat die Hoffnung aufrecht erhalten, dieses Spiel würde irgendwann einmal wieder zu dem Punkt kommen, an dem es darauf ankommt, wer besser ist und nicht wer mehr Geld bereit ist auszugeben. Was nun, wo dieser Posten kleiner wird? "Ganz einfach!" denkt sich unser Ubisoft. "Schieb ich halt noch größere Vorteile für noch mehr Geld nach!" Da kostet der unbesiegbare Held nun 25€, bleibt für 2 Wochen und muss dann wieder nachgekauft werden. Haha, wie unvergleichbar clever doch die Käufer sind. Für den Preis eines guten Buches und eines günstigen Computerspiels habe ich 2 Wochen ungemeine Vorteile. Und dies ist nicht alles im Kaufhaus der erhabenen Gerechtigkeit. Für den Preis eines halben Kilos Chile con Carne bekommt man eine legendäre Fähigkeit anstatt 2 Tage etwas zu essen.
Bleibt unterm Strich nur die Frage: Was kommt als nächstes? Der verzweifelte Versuch noch wichtigere Bestandteile des Spiels käuflich erwerbbar zu machen? Etwa eine Träne für günstige 50€? Eine vollausgebaute Stadt für schlappe 75€?

Oder folgt einfach nur das Ende?
Wird die Welt von Morgen nur noch aus blutigen Anfängern bestehen, die keine Reue haben dem Spiel den Rücken zu kehren, sowie jener Handvoll "erlesener" Spieler, die dieses Spiel durch ihre monetäre Unterstützung in den Ruin getrieben haben? Die Frage wird von den Spielern beantwortet werden müssen, die diesem Spiel Tiefe geben, die diesem Spiel Leben einhauchen und die dieses Spiel zu dem gemacht haben, was es einst war. Und wenn das Echo aus den Foren stimmt, dann sind die nächsten Welten vor allem eines: leer.

Schon Kant verwies darauf, dass man sich vorstellen mag, wie die Welt wäre, wenn alle so handeln würden wie man selbst. Und dann solle man sich fragen: Gefällt mir das?
Gefällt es mir, wenn meine gezeigte Leistung (Geld ausgeben), vollkommen bedeutungslos wird, weil jeder unbegrenzt Truppen hat? Gefällt es mir, dass ich mich nicht mehr auf das verlassen kann, was ich vor 10 Minuten im Spionagebericht gesehen habe? Gefällt es mir, dass die ganze Welt in einer Pattsituation versinkt? Gefällt es mir dass das Spiel zu einem langweiligen 24/7 Krimi mutiert?

Wer nun vollkommen unerwartet feststellt, dass es keinen Spaß macht, wenn alle Alles haben, der soll nun selbst überlegen, ob er wirklich den nächsten Sargnagel, pardon, den nächsten Euro in die Hand nimmt und ihn in Ubisoft herein drückt.


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  Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 21:07 
 


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